Kalvarienbergkirche

Kalvarienbergkirche

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Kalvarienberg
4870 Vöcklamarkt

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Kalvarienberg
Vöcklamarkt

Der Kalvarienberg: Ein barockes Bauensemble über dem Vöcklatal

Auf der Anhöhe nördlich des Marktgebiets sieht man bereits von weitem die Kalvarienbergkirche, die zusammen mit den fünf vom Ort hinaufführenden Kapellen ein herausragendes barockes Bauensemble bildet. Neben der spätgotischen Pfarrkirche im Ortszentrum gilt die Kalvarienbergkirche als zweites Wahrzeichen von Vöcklamarkt.

Die Initiative zur Errichtung eines Kalvarienbergs ging von den Marktbürgern und nicht von pfarrlicher Seite aus. Am 4. April 1723 wurde der Bau von Richter und Rat des Marktes Vöcklamarkt beschlossen. Unterzeichnet wurde die Gründungsurkunde vom Marktrichter und von weiteren fünf Ratsherren, von denen sich Ferdinand Enzinger besonders um den Bau verdient gemacht hat. Er ist in der Kalvarienbergkirche begraben, wo sich noch immer sein Grabstein befindet. Die Kalvarienbergkirche entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer gern besuchten Kirche. Immer wieder aber entbrannten Streitigkeiten zwischen dem Markt und den Pfarrherren. Oft ging es dabei um die Finanzen der Kalvarienbergkirche, denn diese war mit einem beträchtlichen Vermögen ausgestattet. Im Jahr 1884 wurde die Kirche am Kalvarienberg  grundbüchlich in das Eigentum der Marktgemeinde eingetragen.

Die Kalvarienbergkirche ist der Leidensgeschichte Jesu Christi gewidmet. Beeindruckend  ist die plastische Kreuzigungsgruppe und natürlich das Hl. Grab, dessen Besuch am Karfreitag in früheren Tagen bei der  Bevölkerung sehr beliebt war. Erwähnenswert ist auch eine antike Glocke aus dem Jahr 1452, die im Südturm hängt und noch geläutet werden kann. Es ist ein glücklicher Umstand, dass diese Glocke viele unruhige Zeiten überstanden hat. Sie gehört zu den ältesten Glocken im ganzen Land.

Unsere Kalvarienbergkirche ist ein herausragendes Kulturgut und Teil unserer Geschichte und Identität, die den Vergleich mit vielen beliebten Kalvarienbergen, z.B. im nahen Salzkammergut, nicht zu scheuen braucht. Sie ist aber in erster Linie auch Ausdruck des starken Glaubens unserer Ahnen, der auch heute noch unseren Respekt verdient. Ich freue mich sehr, dass die Sanierungsarbeiten nun begonnen haben und danke den Verantwortlichen der Gemeinde Vöcklamarkt für diese wichtigen Maßnahmen zum Erhalt eines Vöcklamarkter Kulturguts, Glaubenszeugnisses und Wahrzeichens.

Dr. Friedrich Pillichshammer

P.S. Eine ausführliche Geschichte der Kalvarienbergkirche ist als pdf-Datei beim Verfasser erhältlich.